Chancen und Hürden horizontaler Kollaboration im Schienengüterverkehr
Bachelorarbeit
Motivation
Der Schienengüterverkehr spielt eine zentrale Rolle für eine nachhaltige und effiziente Logistik in Europa und darüber hinaus. Angesichts wachsender Herausforderungen wie Kapazitätsengpässe, steigendem Wettbewerbsdruck und ambitionierten Klimazielen gewinnt die horizontale Kollaboration – also die Zusammenarbeit zwischen gleichrangigen Unternehmen – zunehmend an Bedeutung. Durch gemeinsame Nutzung von Ressourcen, Koordination von Fahrplänen oder geteilte Logistikhubs können erhebliche Synergien realisiert werden. Gleichzeitig bestehen zahlreiche Hürden: Vertrauen muss aufgebaut, rechtliche Rahmenbedingungen eingehalten und technische sowie organisatorische Systeme aufeinander abgestimmt werden. Mögliche Effizienzgewinne stehen einer höheren Komplexität gegenüber.
Zielsetzung
Ziel der Abschlussarbeit ist es, einen Überblick über alle bestehenden und möglichen horizontalen Kooperationen im Schienengüterverkehr zu erhalten sowie die Treiber und Herausforderungen fundiert zu ermitteln. Dazu soll im ersten Schritt durch eine strukturierte Recherche ein Überblick über unterschiedliche Kooperationsformen erarbeitet sowie bisherige Studien und konkrete Beispiele bestehender Kooperationen in Europa und international identifiziert werden.
Anschließend sollen im zweiten Schritt die genauen Treiber, Chancen und Hürden einer Kollaboration untersucht werden. Anhand ausgewählter Praxisbeispiele soll – z.B. in Form von Case Studies – analysiert werden, welche Faktoren in realen Kooperationen zum Erfolg geführt haben und welche nicht. Auf Basis dieser Beispiele sollen Erfolgsfaktoren abgeleitet sowie konkrete Kennzahlen und Kriterien (Key Performance Indicators, KPIs) identifizieren werden, anhand derer sich die Qualität und der Erfolg einer Kollaboration bewerten lassen. Die Ergebnisse der Arbeit sollen nicht nur ein besseres Verständnis für bestehende Kollaborationsmodelle liefern, sondern auch als praxisnahe Orientierungshilfe für Unternehmen dienen, die selbst über strategische Partnerschaften nachdenken.
Literatur
- Cruijssen, Frans; Dullaert, Wout; Fleuren, Hein (2007): Horizontal Cooperation in Transport and Logistics: A Literature Review. In: Transportation Journal 46 (3), S. 22–39. DOI: 10.5325/transportationj.46.3.0022.
- Karam, Ahmed; Reinau, Kristian Hegner; Østergaard, Christian Richter (2021): Horizontal collaboration in the freight transport sector: barrier and decision-making frameworks. In: Eur. Transp. Res. Rev. 13 (1). DOI: 10.1186/s12544-021-00512-3.
- Meyer, Michael D.; Campbell, Sarah; Leach, Dennis; Coogan, Matt (2005): Collaboration – The Key to Success in Transportation. In: Journal of the Transportation Research Board (1924), S. 153–162. DOI: 10.1177/0361198105192400120.
Rahmenbedingungen
Bei Interesse an der Abschlussarbeit schicken Sie bitte einen aktuellen Leistungsspiegel an Max Preisinger. In einem persönlichen Gespräch können die Modalitäten und der Fokus der Arbeit entsprechend der persönlichen Präferenzen besprochen werden. Mit der Bearbeitung kann nach Absprache zu nächstmöglichem Zeitpunkt begonnen werden.