Ekaterina Jussupow appointed as assistant professor in information systems

Prof. Jussupow newly appointed as assistant professor in information systems

2023/03/06 by

Prof. Dr. Ekaterina Jussupow was appointed as assistant professor at 01.03.23. In the following interview, she describes her main goals and research interests for the Chair of Information Systems.

Wie war Ihr Start an der TU Darmstadt?

Bisher sehr positiv, ich konnte bereits einige Kolleg*innen aus dem Fachbereich kennenlernen und freue mich darauf in den nächsten Wochen auch die Studierenden kennenzulernen.

Ihr Fachgebiet trägt den einfachen Namen „Wirtschaftsinformatik“. Können Sie uns Forschungsschwerpunkte nennen, die Sie an der TU Darmstadt bearbeiten werden?

In meiner Forschung untersuche ich die Schnittstelle zwischen Individuen und Technologie. Im Moment fokussiere ich mich drauf zu verstehen, wie Menschen mit Systemen basierend auf Künstlicher Intelligenz (KI) interagieren und wie diese Systeme Entscheidungen beeinflussen können. Weitere Forschungsthemen umfassen die Zukunft der Arbeitswelt und Digitales Gesundheitswesen, wie etwa die Digitalisierung der Psychotherapie.

Eine Ihrer zuletzt veröffentlichten Arbeiten trägt den Titel „Identity Threats as a Reason for Resistance to Artificial Intelligence: Survey Study With Medical Students and Professionals“. Können Sie uns etwas zu den Hintergründen dieser Arbeit erzählen?

Die Datenerhebung zu dieser Studie war meine erste Arbeit im Rahmen meiner Doktorarbeit. In dieser Studie betrachten wir, wie verschiedene wahrgenommene Bedrohungen der professionellen Identität Einfluss auf die Nutzung von neuer Technologie haben. Man muss hier betonen, dass KI-Systeme in der Medizin oftmals ambivalent betrachtet werden: Sie können einerseits eine Bedrohung für das bisherige Verständnis der professionellen Rolle darstellen, aber sie werden auch oft als notwendige Hilfsmittel für die Arbeit gesehen, welche bessere Diagnostik ermöglicht und Fehler reduzieren kann. Diese Publikation betrachtet also nur eine Seite der Medaille – aber zeigt auf, wie erste negative Einstellungen entstehen können. Aktuell fokussiere ich mich allerdings viel mehr auf experimentelle Studien und Feldforschung und weniger auf Fragebogen-Untersuchungen, da man so auch Verhaltensweisen betrachten kann.

Die übrigen 18 Fachgebiete unseres Fachbereichs bieten großes Potenzial für interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sehen Sie hier bereits Kooperationsmöglichkeiten?

Durchaus. Ich bin auch schon im ersten konkreten Austausch mit den zwei weiteren Lehrstühlen der Wirtschaftsinformatik. Unsere Forschungsinteressen sind sehr nah beinander.

Welche Entwicklungen und Forschungsfragen werden das Fachgebiet Wirtschaftsinformatik zukünftig besonders beschäftigen?

Generell bin ich gespannt auf die technologischen Entwicklungen in der KI-Forschung und wie diese unseren Alltag und Arbeitsweisen nachhaltig beeinflussen werden. Aktuell ist ja z.B. Chat-GPT ein heiß-diskutiertes Thema, da nun KI-Algorithmen einer breiten Öffentlichkeit zur einfachen Nutzung zur Verfügung stehen.

Neben der Forschung werden Sie sich auch in der Lehre engagieren. Was erwarten Sie von Ihren Studierenden und was können die Studierenden von Ihnen erwarten?

Meine Lehrveranstaltungen werden im Bereich Digitales Gesundheitswesen / Digital Health und Information Systems in Knowledge Work liegen. Damit sind die Themen sehr eng an meine Forschung angegliedert, sodass ich viele aktuelle Diskussionen aus der Forschungsliteratur in die Lehre einbringen und gleichzeitig auch Praxispartner in die Veranstaltungen einbeziehen kann. Ich freue mich vor allem über einen regen Austausch und kritische Diskussionen in den Vorlesungen und Seminaren. Für mich ist das kritische Reflektieren und Hinterfragen ein essentieller Bestandteil des Studiums und das betrifft vor allem auch die Möglichkeiten und Grenzen von technologischer Innovation.

Zum Abschluss noch eine Frage: Welche Ziele möchten Sie in Ihrer Professur innerhalb der ersten 5 Jahre verfolgen möchten?

In den ersten 5 Jahren werde ich vor allem mit dem Aufbau des Fachgebiets beschäftigt sein. Ich plane durch interdisziplinäre Kooperationen Drittmittelprojekte zu akquirieren und so ein interdisziplinäres Forschungsteam auf die Beine zu stellen. Natürlich möchte ich auch hochrangig publizieren sowohl in der Wirtschaftsinformatik als auch interdisziplinär.

Bei der Umsetzung Ihrer Pläne und für die Arbeit an unserem Fachbereich wünschen wir Ihnen alles Gute und viel Erfolg. Vielen Dank für das Interview, Professorin Jussupow!