Betriebliche Immobilien als Schlüssel zum Erfolg

TU Darmstadt und EY Real Estate veröffentlichen Studie

01.11.2024

Das betriebliche Immobilienmanagement wird zunehmend zum entscheidenden Erfolgsfaktor für die Transformation und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Das zeigt eine neue Studie der Technischen Universität Darmstadt und des Beratungsunternehmens EY Real Estate. Im Kontext des aktuellen Strukturwandels betrachten demnach viele Unternehmen ihre Immobilienressourcen nicht länger nur als physische Räume, sondern als strategische Enabler für Veränderung und Wachstum.

„Das betriebliche Immobilienmanagement ist auf dem Weg zum Next Level." TU-Professor Andreas Pfnür

Die Studie mit dem Titel „CREM 2024: Aktuelle Situation und Zukunftsperspektiven deutscher Corporates“ basiert auf Interviews mit Top-Entscheidern deutscher Großunternehmen und beleuchtet die steigende Bedeutung des Corporate Real Estate Management (CREM) in der Unternehmensstrategie. Zwischen April und Mai 2024 wurden 50 deutsche Unternehmen mit jeweils mehr als 10.000 Mitarbeitenden befragt.

Die Kernergebnisse der Studie:

1. Erhöhter Stellenwert von Immobilien als strategische Ressource

Deutsche Unternehmen erkennen zunehmend, dass hochwertige, passgenaue Immobilien entscheidend zur Transformation beitragen. Sie sind bereit, bis zu 48 Prozent mehr für Flächen zu zahlen, die Innovation fördern, die Corporate Identity stärken und die Arbeitgeberattraktivität erhöhen. Dieser „Flight to Quality“ korrespondiert mit einem potenziell um bis zu 50 Prozent sinkenden Büroflächenbedarf.

2. Flexibilität und Geschwindigkeit als Treiber der Transformation

Flexibilität und schnelle Anpassungsfähigkeit von Immobilien an Geschäftsmodelländerungen sind entscheidende Erfolgsfaktoren. Unternehmen sind bereit, bis zu 31 Prozent mehr für flexible Flächen zu zahlen. Doch langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren behindern die Transformation und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland.

3. Corporate Identity und Employer Branding durch Immobilien stärken

In zunehmend digitalen und hybriden Arbeitswelten bleiben physische Arbeitsplätze wichtig für Corporate Identity und Employer Branding.

4. Strategische Rolle des Corporate Real Estate Management (CREM)

Für viele Unternehmen wandelt sich das betriebliche Immobilienmanagement vom internen Dienstleister zum strategischen Treiber. 46 Prozent der Befragten sehen CREM mittlerweile als wichtigen Faktor für die strategische Entwicklung.

5. Neue Bereitstellungsmodelle als Impuls für die Immobilienmärkte

Mit dem Rückgang der Eigentumsquote, besonders bei Produktions-, Logistik- und Forschungsflächen, gewinnen Miet- und Partnerschaftsmodelle an Bedeutung. Das eröffnet Investoren und Dienstleistern Chancen, die Immobilienmärkte mit neuen Produkten und Services zu beleben.

„Das betriebliche Immobilienmanagement ist auf dem Weg zum Next Level. Im Strukturwandel stehen Unternehmen vor Herausforderungen, die nur durch aktives Immobilienmanagement bewältigt werden können“, erklärt Professor Dr. Andreas Pfnür, Leiter des Fachgebiets Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre an der TU Darmstadt und Autor der Studie. „Standorte müssen schneller gewechselt und die Immobilienqualität oft deutlich gesteigert werden.“

Florian Krainer, Director bei EY Real Estate und ebenfalls Studienautor, ergänzt: „Um zentrale Aufgaben zu erfüllen, muss CREM eng mit den Unternehmenszielen verbunden sein. Wichtige Schritte sind das Schließen von Digitalisierungslücken, die Beschleunigung von Entscheidungsprozessen und die aktive Steuerung des Portfolios.“

Über die Studie

Die Studie wurde in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut forsa durchgeführt und bietet einen repräsentativen Überblick über die aktuelle Situation und die Zukunftsperspektiven im betrieblichen Immobilienmanagement deutscher Großunternehmen.

Die vollständigen Studienergebnisse stehen auf der Website der Technischen Universität Darmstadt zum Download zur Verfügung. Eine Kurzversion der Studie findet sich auf der Website von EY.